Harmonie-Music
zur glücklichen Ankunft
seiner herzoglichen Durchlaucht des Herrn Erbprinzen
zu Sachsen-Weimar und Eisenach Carl Friedrich mit Ihro kaiserlichen Hoheit der Frau Erbprincessin Maria Paulowna gebornen Grossfürstin von Russland
2 Piccoli
2 Flöten
2 Oboen
2 Klarinetten
2 Fagotte
2 Hörner
2 Trompeten
Pauken
Große Trommel
Triangel
Becken
2 Violen
Violoncello
Kontrabass
Maria Pawlowna Romanova (1786 - 1859), die Tochter des russischen Zaren Paul I. und seiner Frau Sophie Dorothee von Württemberg (hier ein Portrait von Wladimir Borowikowski), wurde durch ihre Heirat mit dem Erbprinzen zu Sachsen-Weimar und Eisenach zu einer, für die Weimarer Kultur sehr bedeutenden Persönlichkeit.
Als sie, nach der Hochzeit in St. Petersburg nach langer Reise (vom 7. Oktober bis 9. November 1804) in Weimar eintraf, wurde dies zum Anlass einer Komposition des Weimarer Konzertmeisters und späteren Hofkapellmeisters Franz Seraph von Destouches (1772 - 1844). Destouches war zuvor u.a. von Joseph Haydn ausgebildet worden und als Cellist im Orchester des Fürsten Esterházy tätig gewesen. Zum Tag der Ankunft Maria Pawlownas komponierte er 1804 eine umfangreiche Harmoniemusik mit dem
wunderbaren Titel:
Harmonie-Music zur glücklichen Ankunft seiner herzoglichen Durchlaucht des Herrn Erbprinzen zu
Sachsen-Weimar und Eisenach Carl Friedrich mit Ihro kaiserlichen Hoheit der Frau Erbprincessin Maria
Paulowna gebornen Grossfürstin Von Russland
Die großbesetzte Musik hat die Sätze
1. Maestoso. Allegro
2. Andantino
3. Polonaise
4. Potpourri
(Menuetto Allegro. Maestoso. Ariette russe avec Variations. Adagio. Rondo Allegro. Marche. Finale Presto)
Zum 220. Ankunftstag Maria Pawlownas in Weimar am 9. November 2024 erklang diese Musik im Rahmen
eines Festaktes der Maria-Pawlowna-Gesellschaft nach 220 Jahren zum ersten Mal wieder in öffentlichem
Rahmen. Dies war auch der Anlass, das Werk erstmalig zu editieren. Die Musikalie befindet sich mit einem gedruckten Titelblatt in den Sammlungen der Herzogin Anna
Amalia Bibliothek in Weimar. Sie wurde durch den Bibliotheksbrand im Jahr 2004 schwer beschädigt. Die
brandgeschädigten Fragmente werden, aufgeteilt auf zwei Archivboxen, unter den Signaturen
Scha BS Mus Hs 00067 (Konvolutmappe 1-3) und Scha BS Mus Hs 00189 aufbewahrt. Als Vorlage dieser Edition diente ein Digitalisat, welches glücklicherweise vor 2004 erstellt wurde.
Offensichtliche Fehler in der Handschrift wurden korrigiert und Artikulationen teilweise angepasst. Hierbei
handelt es sich in erster Linie um kleine Differenzen zwischen der handschriftlichen Partitur und den ebenso
handschriftlichen Einzelstimmen.
Weimar, November 2024
Frank Forst