Oskar Böhme
Trompeten - Sextett
für Solokornett/Trompete in B und Blechbläserquintett
Sonstige Bearbeitung von: Uwe KomischkeVerlag: Köbl EditionStil: RomantikAusgabe: NotenArt-Nr.: S5610 / DW1673 Level: (3-4) 


für Solo-Kornett/Trompete in B, und 2 Trompeten, Horn (Althorn), Posaune, Tuba
sehr gelungene Bearbeitung

Oskar Böhme wurde 1870 als drittes Kind des sächsischen Trompeters und Musiklehrers Heinrich Wilhelm Böhme geboren. Von seinem Vater bekam er auch seinen ersten Unterricht auf dem Cornet à pistons.
Weitere Studien führten ihn nach Hamburg und Berlin. Bereits in jungen Jahren tourte er als gefeierter Solist durch Europa (1885 - 1894). Nach einem Engagement in Budapest studierte am Leipziger Königlichen Conservatorium Musiktheorie, Komposition und Klavier und machte dort seinen Abschluss.
1898 wanderte er wie viele andere nach Russland aus, wurde Kornettist am Mariinski-Theater und nahm die russ. Staatsbürgerschaft an. Nach der Machtergreifung der Bolschewiki verschlechterten sich seine Lebensumstände, die Verbannung nach Orenburg folgte. Dort wurde er 1938 auf Grund von gefälschten Beweisen des NKWD hingerichtet.
Schon vor seiner Anstellung im Theater hatte Böhme 1899 sein bedeutendstes Werk komponiert:
das Concert e-moll für Trompete in A (Cornet à pistons) mit Clavierbegleitung op. 18. Kein einziger bedeutender Komponist der romantischen Ära hatte bis zu dieser Zeit ein solistisches Werk für die Trompete komponiert. Mit dem e-Moll-Konzert gelang Böhme ein großer Wurf.
Zusammen mit dem in Braunschweig geborenen Wilhelm Wurm und dem Coburger Wassili Brandt,
die ebenfalls beide nach Russland gingen, gilt Böhme als einer der wichtigsten Begründer der sowjetischen Blechbläserschule. Seine Kompositionen sind in das internationale Standardrepertoire der Trompete eingegangen und werden von Brass-Bands in aller Welt gespielt. An vielen Musikschulen findet man sie als Ausweis trompeterischen Könnens unter den Prüfungsstücken der Trompetenklassen.
Auch in Sankt Petersburg stehen seine Werke heute erneut auf den Spielplänen. Im Original verwendet O. Böhme das Althorn in Es mit einem sehr speziellen und interessanten Klang. Des Öfteren wird dieser Part vom Horn in F übernommen, deshalb beinhaltet diese Ausgabe beide Versionen der Partitur. Die Vorlage dieser Ausgabe liegt in der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv und wurde freundlicherweise von dort zur Verfügung gestellt.
Uwe Komischke


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